Die Reise in Sri Lanka geht weiter. Auf mich warten Teeplantagen, der Little Adams Peak, die Königsstadt Kandy, viele weitere interessante Orte und natürlich Geocaches. Was bislang passiert ist könnt Ihr hier nachlesen: Sri Lanka (1) – Der Beginn einer faszinierenden Tour durch ein unentdecktes Geocaching-Paradies
Die atemberaubende Natur von Ella und die koloniale Nostalgie einer Eisenbahnbrücke
Ich erreiche Ella um die Mittagszeit. Hier oben im Hochland ist es klimatisch, für an das westeuropäische Wetter gewohnte Menschen wie mich, deutlich angenehmer. Heiß ist es dennoch. Das kleine Städtchen Ella liegt etwa 25 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Badulla und ist in den vergangenen Jahren zu einem der touristischen Hotspots Sri Lankas für Backpacker avanciert. Entsprechend unterscheidet sich das Stadtbild Ellas recht deutlich von allen anderen, die ich bisher in Sri Lanka gesehen und erlebt habe. Die Hauptstraße ist gesäumt von stylischen Cafés und Bars, wie wir sie auch aus vielen Urlaubsländern in Südeuropa kennen. Der Anteil an jungen Europäern und Amerikanern überall in der Stadt ist vergleichsweise hoch. Die atemberaubenden Landschaften, die zu kleineren und größeren Wandertouren und Aufstiegen z.B. auf den Little Adams Peak oder den Ella Rock einladen, locken Backpacker aus aller Welt hierher. Aber auch die kleineren Attraktionen, verborgenen Schätze und die entspannte Atmosphäre der Stadt sind es, die Menschen an diesem Ort faszinieren.
In Ella treffe ich mich mit Astrid, einer Freundin von mir. Von hier aus werden wir den Rest der Zeit gemeinsam im Land unterwegs sein. Unser Guest House Nature’s Glow Home Stay liegt auf einer kleinen Anhöhe etwas außerhalb des Stadtzentrums. Wie bei meinen bisherigen Unterkünften, kann ich auch dieses Haus uneingeschränkt weiterempfehlen. Überragend ist vor allem das Frühstück auf dem Balkon mit einem überwältigenden Blick auf einen Wasserfall. Wir lassen den Nachmittag und den Abend bei Cocktails und einem guten Abendessen im Stadtzentrum ruhig ausklingen.
Am nächsten Morgen geht es los. Das Ziel ist der Little Adams Peak. Auf seinem Gipfel wartet auf mich der Earthcache „Little Adam’s peak“ (GC262FG).
Der Little Adam`s Peak wurde wegen seiner ähnlichen Form nach seinem großen Bruder, dem heiligen Berg Adam`s Peak benannt. Dieser liegt weiter westlich in Sri Lanka, in der Nähe von Nuwara Eliya, ist 2.243 m hoch und wird jährlich von tausenden Pilgern besucht. Wir hatten den Plan, den eigentlichen Adam`s Peak zu besteigen, aber unsere Zeit in Sri Lanka ist beschränkt und so entschieden wir und für dessen “kleinen Bruder”.
Von Ella aus ist der Little Adam`s Peak leicht zu finden und durch Wegweiser gekennzeichnet. Der Aufstieg selbst erfordert etwas Kondition, der Weg ist aber sehr gut ausgebaut und auch nicht wirklich lang, sodass er sicher auch für weniger geübte Wanderer gut zu machen ist.
Auf seinem Gipfel stehen wir vor zwei goldene Buddhastatuen. Den Schatten den sie spenden, nutzen mehrere Hunde für ein Mittagsschläfchen. Hier müssen auch die Antworten für den GC262FG zu finden sein. Das Listing des Earthcaches gibt uns einige interessante Informationen über die Szenerie, die wir von hier oben sehen können. Und die hat es landschaftlich wirklich in sich. Ich habe selten vor einer so traumhaften Kulisse gecached wie hier oben. Der Blick auf die den Little Adams Peak flankierende Hügellandschaft und hinab ins Tal ist wirklich atemberaubend. Während die ersten Bedingungen des Earthaches auch gut zu erfüllen sind, will ich partout den Ravana Wasserfall nicht finden, der zur Beantwortung der letzten Frage notwendig ist. Am Ende gelingt es dann aber doch. Da im Moment die Trockenzeit in diesem Gebiet von Sri Lanka vorherrschend ist, trägt der Wasserfall nur vergleichsweise wenig Wasser und ist aufgrund seiner Entfernung deshalb schwer zu entdecken.
Wir chillen vor Ort, lassen die Szenerie auf uns wirken. Dann machen wir uns an den Abstieg. Auf uns wartet die Nine Arche Bridge eine alte Eisenbahnbrücke aus der späten Kolonialzeit mitten im Dschungel. Um zu ihr zu kommen müssen wir ein Stück des Weges zurückgehen. Anschließend wandern wir durch ein kleines und sehr schönes Waldstück zur Brücke. Vor Ort tummeln sich bereits dutzende andere Menschen. Dieser Geheimtipp ist eigentlich keiner mehr und jeder Backpacker der in Ella Halt macht besucht auch die Nine Arche Bridge. Das nimmt aber nichts von der Ästhetik dieses Bauwerks. Die Nine Arche Bridge ist eine der am besten erhaltenen, heute noch genutzten, Eisenbahnbrücken aus der Kolonialzeit. Sie wurde im Jahr 1921 fertiggestellt und erstreckt sich auf einer Länge von über 91 Metern bei einer Höhe von 24 Metern. Der Weg auf den Gleisen ist ungefährlich, da sich Züge durch das Gelände nur sehr langsam nähern und durch Hupsignale vorher ankündigen.
Die Zeit in Ella endet. Einen Besuch dieses bezaubernden Städtchens sollte in jede Sri Lanka Reise eingeplant werden. Zum einen bietet das Umland viele Wandermöglichkeiten in toller Natur und zum anderen ist Ella der Startpunkt für eine unglaubliche Zugfahrt auf einer der schönsten Bahnstrecken der Welt. Diese Fahrt nach Nuwara Eliya auf über 2.000 Meter steht für morgen auf dem Plan.
Geocachen in den Teeplantagen des Hochlandes und die schönste Zugreise meines Lebens
Mit dem Zug verlassen wir Ella. Unser Ziel sind die Teeplantagen im Hochland Sri Lankas. Dort wo die beste Qualität des weltberühmten Ceylon Tees gepflückt wird.
Die Zugfahrt von Ella nach Kandy und insbesondere die Teilstrecke bis nach Nuwara Eliya wird häufig als eine der schönsten Zugstrecken der Welt bezeichnet. Im Nachgang kann ich diese Fahrt als eins der herausragendsten Erlebnisse (und davon gab es unzählige) der gesamten Sri Lanka Reise bezeichnen. Wir haben uns Tickets für die dritte Klasse gekauft. Zum einen fährt der Zug dort mit offenen Türen und die Fenster lassen sich im Gegensatz zur klimatisierten ersten Klasse runterdrehen und zum anderen kommt man mit vielen Einheimischen ins Gespräch, die sich nur die dritte Klasse leisten können. Der Zug fährt los. Langsam tuckern wir vorbei an atemberaubenden Landschaften, grünen Teeplantagen, reizenden alten Brücken, Wasserfällen, kleinen beschaulichen Dörfern und Einheimischen, die nie müde werden, dem Zug und uns Passagieren hinterherzuwinken. Immer wieder werden wir von Schulkindern begrüßt, die entlang der Bahngleise laufen und sehen Bauern auf ihren Feldern arbeiten. Wir spüren den frischen Fahrtwind der durch die offenen Waggontüren ins Zuginnere weht. Diese Zugfahrt ist etwas ganz Besonderes.
Nach etwa drei Stunden kommen wir Nanu Oya, dem Bahnhof von Nuwara Eliya an. Mit dem Tuk Tuk dauert die Fahrt in die Stadt etwa 15 Minuten. Wir haben uns im Suriya Guest House einquartiert. Das Guesthouse gehört zur gehobeneren Klasse und gleicht eher einem Hotel. Es ist es zwar etwas teurer als die anderen Guesthouses auf unserer Tour aber im Vergleich zu den Preisen in Europa weiterhin ein Schnäppchen. Die Ausstattung rechtfertigt den Preis auch. Ein schönes Ad on, die Inhaber sprechen deutsch und haben auch eine Zeit lang in Deutschland gelebt. Ich kann diese Unterkunft sehr empfehlen, wenn ihr mal in Nuwara Eliya übernachten solltet.
Nuwara Eliya, die“Stadt des Lichts“, gleicht einer Reise zurück in die Kolonialzeit, als Sri Lanka noch Ceylon hieß und von den Briten regiert wurden, die damit begannen hier oben Tee zu kultivieren. Die Stadt wurde schon bald aufgrund ihres kühlen Klimas der beliebteste Ort der Briten in Sri Lanka. Eine Zuhause fernab der wirklichen Heimat, wo man sogar Gemüse und Obst anbauen konnte, das man aus England kannte. Die Zeugnisse dieser Zeit sind auch heute noch sichtbar. Märchenhafte Cottages, rote Backsteinhäuser, eine Pferderennbahn und Rosengärten sind in Sri Lankas Klein-England ein alltäglicher Anblick.
Etwas außerhalb der Stadt liegt Sri Lankas einziger Mysterie-Cache “Mysterie in Nuwara Eliya” (GC726H6). Ihn zu suchen ist natürlich Pflicht. Das Rätsel gehört zur einfacheren Sorte und so konnte ich es bereits in Deutschland während der groben Tourplanung lösen. Heute geht es nun endlich ans Einsammeln. Vor Ort stehen wir plötzlich vor einem großen Gewächshaus. Es ist wohl eine Art Pflanzenshop. Glaubt man den Koordinaten, befindet sich der Cache direkt dahinter. Aus dem Inneren hören wir laute Gespräche. Wir treten näher und sehen ein Dutzend älterer Frauen die sich lauthals unterhalten und wild gestikulieren. Wir näheren uns dem Gewächshaus noch ein Stück und bleiben nicht unbemerkt. Eine der Frauen erhebt sich und tritt heraus. Sie kommt auf uns zu. Ihr Grinsen verrät, sie weiß wieso wir hier sind. Wir haben eine kurze Unterhaltung. Die Dame möchte uns aber partout keinen Tipp geben wo sich die Dose befindet. Muss sie auch nicht. Die Koordinaten sind eindeutig und an der vermuteten Stelle finden wir dann auch das Objekt der Begierde. Leider sind keine Reisenden dort obwohl die Dose genug Platz dafür bietet. Ich habe leider auch keine mehr am Mann um sie abzulegen. Wir loggen und verabschieden uns bei den Damen. Einziger Mysterie Sri Lankas – Check!
Nach dem Einsammeln der Dose möchten wir nun den Teepflückerinnen beim Einsammeln des Ceylon-Tees zusehen. Wir wandern über die endlos erscheinenden und wundervoll grünen Teeplantagen. Die terrassenartig angeordneten Teebüsche erinnern mich unweigerlich an die Weinberge bei uns in Rheinland-Pfalz. Die Wanderung auf den kleinen Wegen die durch die Plantagen führen ist atemberaubend. Wir erreichen den Gipfel einer Anhöhe und stehen plötzlich vor einem Tempel. Es ist Swarnagiri Maha Viharaya, ein Bau aus der jüngeren Vergangenheit. Niemand ist zu sehen, die Türen mehrerer Gebäude stehen aber offen. Wir ziehen die Schuhe aus und betreten die Anlage. Innen präsentiert sich der Tempel prächtig verziert mit bunten Malereien und goldenen Statuen. Der gesamte Ort strahlt eine hingebungsvolle Ruhe aus. Wir lassen die Atmosphäre auf uns wirken und verbringen etwas Zeit dort.
Im Anschluss geht es weiter durch die Teeplantagen. Und dann stehen wir vor ihnen. Den Teepflückerinnen in ihren bunten Saris.
Bei den meisten von ihnen handelt es sich um die Nachfahren südindischer Tamilen, die von den Briten in der Kolonialzeit -und eher unfreiwillig- speziell zur Teeernte nach Sri Lanka gebracht wurden. Als sie uns sehen lächeln sie und winken uns zu sich. Wir nehmen das Angebot gerne an. Sie zeigen uns wie sie den Tee pflücken. Die Geschwindigkeit die sie dabei an den Tag legen ist unglaublich. Wir versuchen es auch. Was bei diesen Frauen so spielerisch aussieht ist in Wahrheit und ohne Routine sehr kompliziert und knochenharte Arbeit. Tag für Tag, stundenlang in der prallen Sonne Tee pflücken und im Anschluss die schweren Teesäcke zur Sammelstelle bringen. Das alles für wenig Lohn. Wahnsinn! Wir verabschieden uns von den Frauen. Mit gemischten Gefühlen machen wir uns wieder auf den Weg.
Nach einer etwa einstündigen Wanderung sehen wir von weitem die Außenanlagen einer Teefabrik. Eine gute Zeit und ein guter Ort unseren Ausflug ausklingen zu lassen. In der Fabrik werden wir durch die Produktionsstätten geführt und erfahren wie die Verarbeitung des Tees nach dem Sammeln weitergeht. Es gibt nur eine Teepflanze, aus der durch die Nutzung unterschiedlicher Pflanzenbestandteile und verschiedener Produktionsprozesse alle Sorten (schwarz, grün, weiß) hergestellt werden. Der geerntete Tee wird, je nach Sorte sortiert, oxidiert, verpackt und dann in die Hauptstadt Colombo transportiert. Dort wird er über Auktionsverfahren an die großen globalen Teeunternehmen verkauft, die den Tee dann mit ihrem eigenen Label weltweit vermarkten. Die Teefabriken selbst vermarkten also keinen Tee. Dennoch können wir uns vor Ort mit speziell in der Fabrik verpackten Tee versorgen, was wir auch tun. Solltet Ihr eine Geocachingreise nach Sri Lanka planen, dann ist der Besuch des Hochlandes mit seinen Teeplantagen Pflicht. Sonst würdet Ihr einen wahnsinnig interessanten und wunderschönen Teil dieses vielseitigen Landes verpassen.
Die Königsstadt Kandy und die Begegnung mit dem Backenzahn Buddhas
Umgeben von grünen Hügeln, mitten im Zentrum von Sri Lanka, liegt die alte Königsstadt Kandy. Hier werden wir die letzten Tage in Sri Lanka verbringen und auch die Homecoming Festlichkeiten unserer Freundin besuchen, die das Highlight und der eigentliche Zweck unserer Reise sind. Ein Geocache darf natürlich auch nicht fehlen. Ihn werden wir an einem der heiligsten Orte der Insel aufsuchen.
Kandy ist Sri Lankas zweitgrößte Stadt und verzaubert uns bereits von Beginn an mit einer tollen Mischung aus Natur, Geschichte, Kultur und ein wenig kolonialem Flair. Nach unserer Ankunft am Bahnhof begeben wir uns jedoch zu aller erst in unser Guesthouse. Das Alex Home Stay liegt etwa 15 Minuten außerhalb des Stadtzentrums. Die Familie (Malka, ihr Mann und die Kinder) sind so herzlich, dass wir uns direkt wie zuhause fühlen.
Dann geht es zwei Tage lang auf Erkundungstour. Der botanische Garten, die alte Universität, der Kandy-See und viele weitere tolle Orte in und rund um Kandy statten wir einen Besuch ab. Ein Highlight ist der Besuch des Bahirawakanda Buddha. Es handelt sich um eine etwa 25 Meter hohe weiße Buddhastatue auf dem Hügel des Bahirava Kanda (Teufels), den wir zu Fuß hochlaufen. Oben angekommen haben wir einen atemberaubenden Blick auf die gesamte Stadt. Der weißen Buddha selbst, kann ebenfalls von jedem Teil des Stadtzentrums aus gesehen werden.
Dann geht es zum städtischen Markt von Kandy. Der Markt erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über einen kleinen Innenhof mit angelegten Gärten. Er ist ein idealer Ort, um das Treiben der Locals zu erleben. Im Erdgeschoss kaufen die Einheimischen ihre Lebensmittel. Beim Eintreten in den Markt sehen wir Süßigkeiten, die zum Verkauf angeboten werden. Dann kommt der Obst- und Gewürzteil! Nasser Fisch, Trockenfisch, Fleisch, Gemüse und Gewürze! Alle Arten von getrockneten Lebensmitteln. Nicht immer nach den Lebensmittelhygienestandards angeboten, die wir aus Deutschland kennen aber bis auf den ungekühlten Fisch und das Fleisch, greifen wir immer wieder bei einzelnen Produkten zu. Eine schöne kulinarische Reise mit frischen Gewürzen und Obst, die Spaß macht. Dass man kaum einen Stand ohne eine Aufforderung zum Kauf passieren kann, war zu erwarten. Häufig entstehen aber auch nette kleine Gespräche mit den Verkäufern an den Ständen.
Ein etwas außergewöhnlicher Teil unserer Erkundungstour in Kandy ist ein alter Friedhof. Das Garrison Cemetery wirkt wie ein seltsames Relikt aus den kolonialen Tagen des Britischen Königreichs. Der Friedhof beherbergt die Überreste von etwa 150 Briten, die im frühen 19. Jahrhundert weit weg von Zuhause begraben wurden. Wir haben Glück. Ein alter Friedhofswärter sieht uns und begleitet uns durch die Anlage. Er kennt die Geschichten zu fast allen Gräbern und hat vor einigen Jahren auch bereits Prince Charles, bei seinem Besuch in Sri Lanka, über den Friedhof begleitet. Die verwitterten Grabsteine und die gepflegten Außenanlagen sorgen atmosphärisch für eine regelrechte Flucht vor der hektischen Innenstadt Kandys und den Menschenmassen auf der Tempelanlage.
Wenn man über den Friedhof läuft, die Namen und das Alter der Personen liest, die dort beigesetzt sind und den Geschichten des alten Wärters lauscht, wird man nachdenklich. Die meisten Menschen hier starben jung. Sie wurden Opfer von Malaria, Krieg oder Cholera. Nicht viele erreichten das 30. Lebensjahr. Wir sehen nur einen Mann, einen Arzt, der es über 50 Lebensjahre geschafft hat. Ich stelle mir vor, wie die tränenreichen Abschiedsszenen in England ausgesehen haben müssen, wenn junge Menschen ihre Familien für das ferne Celyon verabschiedeten, wo sie Monate später sterben würden.
Der bekannteste Ort Kandys ist der Palastkomplex auf dem auch Sri Dalada Maligawa der Tempel der heiligen Zahnreliquie (1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt), liegt. Er gilt als einer der heiligsten Orte in Sri Lanka und ist ein wichtiges Pilgerziel. Hier, in dem Tempel mit dem goldenen Dach, soll ein Backenzahn Buddhas aufbewahrt werden. Hier soll auch der Earthcache “Moonstone at Tooth Temple” (GC6EKF2) platziert sein. Um zu ihm zu gelangen müssen wir zuerst die vergleichsweise strengen Sicherheitskontrollen an den Außentoren des Tempelanlage passieren. Zwar ist der Bürgerkrieg in Sri Lanka seit 2009 vorbei, an vielen wichtigen Orten u.a. am Zahntempel sind die Sicherheitsvorkehrungen jedoch streng. Polizisten und Sicherheitspersonal durchsuchen Taschen, achten darüber hinaus aber auch darauf, dass man adäquat angezogen ist. Für Frauen beispielsweise gilt, dass die Schultern bedeckt sein müssen. Das bekommen auch wir zu spüren. Der Weg zum Earthcache steht uns dann aber offen. Er ist in der Nähe des Tempeleingangs platziert. Ein Stückchen weiter befindet sich das Häuschen der Shoekeeper des Tempels. Das passt gut, denn im Anschluss wollen wir natürlich hinein und an der heute Abend stattfindenden Puja teilnehmen. Die Aufgabenstellung des Earthcaches an diesem heiligen Ort ist schnell klar und so kann auch er geloggt werden.
Im Anschluss betreten wir mit vielen gläubige Buddhisten die sich für die Puja sammeln den Tempel. Im Inneren finden wir wider Erwarten einen großen Komplex mit mehreren Ebenen vor. In einem magisch wirkenden markanten Kontrast zum Äußeren sind die inneren Tempelstrukturen mit exotischen Hölzern, Lack und Elfenbein aufwendig geschnitzt und bemalt und mit goldenen Buddha- und Elefantenfiguren versehen. In einer aufwendig gestalteten Kammer werden die täglichen Rituale durchgeführt. Die Gläubigen gehen langsam und leise durch die Holzgalerie und lassen ihre Blumenopfer auf langen Tischen vor dem Schrein zurück. Dann beginnt die Puja. Das goldene Gehäuse in dem der Zahn verborgen liegt wird aus der Kammer geholt. Gebete füllen den Raum und Trommler schlagen rhythmisch auf ihren Instrumenten. Die Menschen drängen immer stärker danach um die goldene Box zu Gesicht zu bekommen. Wir halten uns zurück und beobachten dieses faszinierende Ritual aus einiger Entfernung. Dieses Ereignis ist jede Sekunde wert, an der man daran teilnimmt. Wir bekommen ein Gefühl für die Tradition und die Bedeutung dieses Ortes.
An dieser Stelle endet mein Abenteuer in Sri Lanka. Morgen geht es zurück nach Deutschland. Ich habe ein faszinierendes Land mit großartigen Menschen kennengelernt und dabei viele tolle Geocaches an außergewöhnlichen Orten gefunden. Obwohl ich in den letzten zwei Wochen vergleichsweise viel gesehen habe, bleibt der Eindruck zurück, nicht einmal einen Bruchteil dieser großartigen Kultur erfahren zu haben. Aber das hat auch etwas Schönes. Es ist nämlich ein Grund irgendwann in der Zukunft wieder hierher zurückzukehren.
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