Das Überwinden labyrinthähnlicher Gangsysteme, vorbei an feuerspuckenden Vulkanen, Balancieren auf schmalen Brettern in hunderten Metern Höhe. Das ist das ganz normale Leben eines Geocachers. Nunja, zumindest wenn man sich an Caches heranwagt, die auf einigen der extremsten und spektakulärsten Wanderwegen der Welt liegen. Wir haben sie für euch herausgesucht. Dabei haben wir darauf geachtet, dass es sich um Caches handelt, die nicht nur von Ultra-Hochleistungssportlern zu schaffen sind, sondern von Jedermann, der ein bisschen Mut, Ausdauer und Geschick mitbringt. Cachen auf sechs der spektakulärsten Wanderwegen der Welt. In jedem Fall sind alle für sich eine einmalige Erfahrung.
Half Dome – Kalifornien (USA)
Half Dome the Bornhart (Earthcache) – GC5F8HY
Der Earthcache Half Dome the Bornhart liegt auf dem gleichnamigen Berg Half Dome im Yosemite Nationalpark in Kalifornien. Mit seinen 2.693 Metern ist er, zieht man die Rocky Mountains als Maßstab heran, nicht ausgesprochen hoch. Besonders macht ihn aber seine imposante halbkugelförmige Gestalt und die letzten 120 Meter seiner Besteigung, auf denen ein Anstieg von bis zu 45°, was einem Gefälle von 100% entspricht, auf glattem granitähnlichem Gestein zu bewältigen ist. Gespannte Drahtseile erleichtern dabei den Aufstieg. Cacher die sich das letzte Stück sparen wollen haben Glück. Die Koordinaten des Earthcaches zeigen auf den Vorgipfel des Half Dome, dem sogenannten Subdome. Man sollte sich den finalen Aufstieg dennoch nicht entgehen lassen. Belohnt werden die Mühen nämlich mit einer fantastischen Aussicht auf das kalifornische Umland und der inneren Zufriedenheit den Mut aufgebracht zu haben, das letzte fast senkrecht wirkende Teilstück der Strecke absolviert zu haben. Die gesamte Wanderstrecke (hin und zurück) beträgt etwa 25 Kilometer und entspricht üblicherweise einer Tageswanderung von 10 bis 12 Stunden.
Hua Shan (China)
Huashan North Peak (Traditional) – GC6JQ2T
Schwindelfreiheit und Nerven wie Drahtseile. Das sind die Voraussetzungen die Ihr mitbringen müsst damit Ihr die Tradis Huashan North Peak (GC6JQ2T) und Huashan Shaluo Ping (GC6JT8W) auf dem westlichsten der fünf heiligen Berge der chinesischen Mythologie, dem Hua Shan in Eurer Fundstatistik als gefunden markieren könnt. Zumindest dann, wenn Ihr auf die Seilbahn verzichtet und den Plank Walk Trail zu Fuß lauft. Stufen die in den Fels gehauen wurden und schmale Holzplanken auf denen ihr hunderte Meter über dem Boden balancieren müsst erwarten Euch auf diesem Wanderweg. Habt Ihr es geschafft, wird es eine Erfahrung fürs Leben sein, von der Ihr sicher immer wieder gerne in geselliger Runde zuhause auf den Geocaching-Stammtischen berichten werdet.
Der Huashan North Peak wartet im Übrigen noch auf den FTF. Er wurde im Mai 2016 von vinceyesman, dem gleichen Owner, der auch den zweite Hua Shan Cache gelegt hat, auf dem Nordgipfel des Berges platziert und konnte bislang nicht gefunden werden.
Haiku Stairs – Hawaii (USA)
Heaven (Traditional) – GC1PXGC
Cachen im Himmelreich. Das könnte das Motto für den Tradi Heaven sein. Um ihn zu erreichen müsst Ihr nämlich die Stairway to Heaven -also die Himmelsleiter- bei den Koolau-Bergen auf der hawaiinischn Insel O’ahu erklimmen, die aus nicht weniger als 3.922 Stufen besteht. Dabei überwindet Ihr in einem mehrstündigen anstrengenden Aufstieg Stufe für Stufe über 600 Höhenmeter. Legal ist das Ganze nicht. Die Stadt Honolulu hat den Zutritt aufgrund der Baufälligkeit der Treppe untersagt. Wer sich dem widersetzt und dennoch den Aufstieg unternimmt, und das sind nicht wenige, dem winken Geldbußen bis zum 1.000 USD. Seid Ihr gesetzestreue Menschen, gibt es aber einen Trick dennoch an diese begehrte Dose zu kommen. Ihr nutzt einfach den, was die Ausblicke betrifft nicht weniger spektakulären Wanderweg, Moanalua Middle Ridge Trail. Der Anstieg über diesen Weg ist legal und dem Loggen steht nichts mehr im Weg.
Vulkan Pacaya (Guatemala)
Volcan de Pacaya (Virtual) – GCGCXA
Cachen auf einem aktiven, feuerspuckenden Vulkan? Das geht! Und zwar in Guatemala. Der 2.552 Meter hohe Pacaya südlich der Haupststadt Guatemala-Stadt, ist heute einer der aktivsten Vulkane der Welt. Ihm ist ein Virtual gewidmet, der Volcan de Pacaya. Für den Aufstieg bis zum Krater, der abhängig von der Aktivität des Vulkans nicht immer möglich ist, müssen je nach Geschwindigkeit etwa drei bis fünf Stunden eingeplant werden. Alpine Fähigkeiten werden nicht benötigt. Die Hitze der nicht selten den Vulkan herabfließenden Lavaflüsse ist aber nicht zu unterschätzen und erschwert den Aufstieg. Dieser sollte immer in Begleitung eines erfahrenen Guides unternommen werden. Der Virtual selbst existiert bereits seit Juni 2003.Eine zentrale Logbedingung ist das Erreichen des Kraters. Leider entsprechen viele Logs dieser Vorgabe nicht, wie man anhand der im Listing hoch geladenen Bilder erkennen kann.
Peekaboo und Spooky Gulch Loop – Utah (USA)
PEEK-A-BOO CANYON (Earthcache) – GC1X3B8
Spooky Canyon (Earthcache) – GC1WHNV
Atemberaubend wirken die tief eingeschnittenen Schluchten im Sandstein des Colorado Plateus im Südwesten der USA. Zwei der spektakulärsten sind der Peekaboo und der Spooky Canyon, tief im Herzen des 1,8 Millionen Hektar großen Grand Staircase-Escalante National Monument. Der Peekaboo Gulch verfügt über farbintensive Felswände, die zur Mittagszeit durch den hohen Sonnenstand regelrecht zu glühen beginnen. Namensgebend für den Spooky Gulch ist hingegen seine schattige, gewundene und sehr schmale Form. Der Loop, also die Schleife um die beiden Schluchten beträgt etwas mehr als vier Kilometer. Kraft für kleinere Klettereinlagen und Trittsicherheit solltet ihr mitbringen. Dann habt Ihr alle Voraussetzungen, um die beiden Earthcaches PEEK-A-BOO CANYON und Spooky Canyon an diesem spektakulären Wanderweg erfolgreich zu absolvieren.
Caminito del Rey (Spanien)
Ammonite en el Caminito del Rey (Earthcache) – GC779VV
Der Caminito del Rey nördlich von Malaga in Andalusien, der bereits 1921 vom damaligen spanischen König eingeweiht wurde, ist Euer Ziel, um an den Earthcache Ammonite en el Caminito del Rey zu gelangen. Der Pfad des Königs führt Euch in fast hundert Metern Höhe entlang steiler Wände durch bis zu 200 Meter tiefe Schluchten und gilt als einer der gefährlichsten Wanderwege der Welt. Im Jahr 2001 wurde er von der spanischen Regierung gesperrt, da es in den zwei Jahren zuvor zu tödlichen Unfällen mit vier Opfern gekommen war. Fast 15 Jahre dauerte es, bis der Weg nach einer Grundsanierung wieder freigegeben wurde. Hierzu wurde ein komplett neuer Weg aus Metall und Holz über den historischen Weg gelegt. Der Caminito del Rey ist jetzt weniger gefährlich aber nicht weniger spektakulär. Einen Vorgeschmack auf da was Euch vor Ort erwartet wenn Ihr den Earthcache angeht, könnt Ihr bereits jetzt bei uns anhand einer virtuellen Tour bekommen.