Immer wieder liest man von verschwundenen Trackables oder Geocoins, die nicht mehr heimkehren. Der Ärger ist dann oft groß. Gerade anfangs, wenn man eigentlich damit gerechnet hatte, dass alle Cacher die Trackables wie einen Schatz hüten und weitertransportieren, ist man enttäuscht. Ich habe diese Erfahrung auch gemacht. In 5 Jahren habe ich insgesamt 47 Trackables und Coins ausgesetzt. Davon sind fast die Hälfte, nämlich 21, untergegangen – gestohlen, verschlampt, was auch immer.
Aber! Und jetzt kommt die positive Seite des Ganzen: 5 Stück sind inzwischen wieder zur mir zurückgekehrt. Die Freude war riesengroß und zwar genau deshalb, weil ich weiß, wie viele davon einfach verschwinden.
Unglaubliche Zufälle erlebten die Heimkehrer
Wenn also mal wieder einer eurer Trackables unauffindbar ist: Lasst den Kopf nicht hängen 😀 – es gibt sie, die “Heimkehrer”! Und die stelle ich euch kurz mit Bild und ihrer Geschichte vor.
Dein erstes Spiel? (24.893 km in 4 1/2 Jahren, TB4Y3X3)
Mehrfach für jeweils mehrere Monate verschwunden und doch immer wieder aufgetaucht und nach 4 1/2 Jahren und fast 25.000 km heimgekehrt.
Als ich nach vielen Jahren mein erstes Computerspiel wieder in der Hand hielt, kam ich auf die Idee, einen Travelbug loszuschicken, der die Leute animieren soll, über ihre ersten Spielerlebnisse zu berichten. Einige taten das auch. Leider klebte auch das Pech an diesem TB: Gleich mehrfach loggten ihn Cacher gar nicht, wurde er irgendwo gefunden, platzte die Klebestelle des Laminats auf… fast ein Wunder, dass er wieder nach Mainz zurückgekehrt ist.
Durch die Hilfe von 105 Cachern hat er 25.000 km zurückgelegt und dabei Ungarn, England, die Schweiz, Frankreich, Marokko, Portugal, Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Österreich besucht. Der Anhänger war natürlich mal sauber laminiert, aber nach so langer Zeit hat die Klebenaht aufgegeben… jemand hat ein Tütchen mit Tesafilm drumgewickelt 😉 So kommt das gebeutelte Stück nun in die Sammlung.
Von Wiesbach in der Pfalz hinaus in die Welt (22.460 km in 1 3/4 Jahren, TB53T1J)
In Tokio von Cachern aus Kaiserslautern aufgegriffen und heimgebracht worden 😀
Diese Coin hatte ich meinem Heimatort Wiesbach in der Pfalz gewidmet und in dem relativ selten besuchten Cache “Johanns Widersacher” (GC2NMQ) in einer alten Burgruine abgelegt. Nach ca. 2 Monaten ging die Reise dann los.
In fast 2 Jahren legt die Coin 22.460 km zurück: Von Wiesbach in der Pfalz über Hamburg, Rostock, Erfurt und Dresden ging es aus Sachsen nach Japan in die Nähe von Tokio – immerhin etwas mehr als 9.000 km. Einige Tage reiste die Coin durch Japan und wurde schließlich in der Nähe des Narita International Airports abgelegt. Dort nahm sie 5 Tage später wieder ein Cache auf – der aus KAISERSLAUTERN stammt. Zwischen Kaiserslautern und Wiesbach liegen etwa 24 km Luftlinie und… er fand also in 9.500 km Entfernung ein Stück Heimat. Die Coin wurde zurück nach Hamburg gebracht und brauchte noch fast ein Jahr, um wieder in der Nähe von Wiesbach zu landen. Dort haben mein Sohn und ich die Coin abgeholt.
Leid der gespaltenen Christenheit (12.612 km in 3 1/2 Jahren, TB67PEA)
Die Coin hat den Vatikan gesehen und damit ihre Mission erfüllt!
“Das Leid der gespaltenen Christenheit ist das Leid dieses Gotteshauses. Es ist ein Denkmal der Einheit die einmal gewesen ist und ein Mahnmal zur Einheit wie sie wieder kommen muss.” – Papst Johannes Paul II. am 4. Mai 1987
Am 4. Mai 1987 predigte Papst Johannes Paul II. im Dom zu Speyer, erinnerte an die Teilung der Kirche und mahnte zur Einheit und zur Freiheit in der Religionsausübung weltweit. Diese Coin soll an Papst Johannes Paul II. erinnern, der am 27. April 2014 heilig gesprochen wurde und sich besonders für die Einigung und Zusammenarbeit der christlichen Kirchen, die Ökumene, eingesetzt hatte.
Am hohen Dom zu Mainz hat am 20. Januar 2014 die Reise der Coin begonnen. Ziel der Coin war es, in den Vatikan zu reisen, schöne Bilder einzusammeln und wieder nach Mainz zurückzukehren.
Am 2. August 2014 überquerte sie die Grenze zu Österreich – und wurde wieder nach Nordrhein-Westfalen zurückgebracht. In die richtige Richtung reiste sie am 8. Oktober 2014: Italien. Es folgte ein längerer Aufenthalt in der Schweiz, bis vermicelle sie am 6. Juni 2016 in den Vatikan brachte: „Als Bibelschule mit Christen aus 9 Nationen und verschiedenen kirchlichen Hintergründen waren wir heute im Vatikan.“ Die Coin hatte ihr Ziel erreicht und Bilder hat vermicelle auch noch gemacht:
Über Belgien, die Niederlande und Ungarn ging es zurück nach Deutschland. Am 27. Mai 2017 waren wir bei einem MEGA-Event am Losheimer Stausee : MAIJE IM SAARLAND (GC66666). Da kam der Log: „Ruebe71 placed it in Maije im Saarland“. Ich hechtete zur Box mit den Trackables und Coins…ZU SPÄT. Die Coin war weg… das geht bei solchen Events ruck-zuck.
Barfly LBG hatte sie mitgenommen und sie sicher bis nach Mainz gebracht. Am 12. August 2017 hat er sie im Geocache „TB-Hotel A60 Mainzer-Ring“ (GC46C04) abgelegt. Kurze Zeit später habe ich sie dort abgeholt.
Mission erfüllt! Die Reise endet nach 12.612 km in meiner Sammlung.
Owl Geocoin – Till Eulenspiegel (18.819 km in 2 Jahren, TB6EYXR)
2 Jahre und 18.000 km war die Coin gereist, als ich zufällig an einem Cache in Landstuhl ein Team traf, das meine Coin in der Tasche hatte! …und ich habs erst daheim gemerkt.
Der geocachingshop.nl hatte ein großes Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen. Coinsammler konnten eigene Eulencoins gestalten und herstellen lassen. Über 1.000 verschiedene Variationen sind so entstanden. Ich habe eine Eule nach Till Eulenspiegel benannt und entsprechend der geläufigen Abbildungen von ihm ausgeführt: Grün (wie sein Wams), Rot (wie seine Gugel) und Braun (wie seine Schuhe). 33 Eulen wurden produziert, eine davon reiste um die Welt.
18.000 km später kam es dann zu einem unglaublichen Zufall: Bei einem Cache in Landstuhl hatte ich zufällig Team-Spajk getroffen. Wir haben uns ein wenig unterhalten, geloggt und sind in unterschiedliche Richtungen weiter gegangen. Erst daheim habe ich erfahren, dass Team-Spajk zu diesem Zeitpunkt meine Eule in der Tasche hatte! Da soll mal noch einer sagen, es gäbe keine Zufälle!
Leider hatte Team-Spajk die Coin dann auch schon wieder abgelegt, aber nachdem sie noch durch weitere Hände in der Region gegangen ist, hat ein netter Cacher sie in meinem damaligen Cache “Rendezvous an der Kanzel” (GC5QR3J) deponiert. Nach fast 2 Jahren auf Reisen und 18.819 km ist die Eule zu mir zurückgekehrt. Sie sieht ein wenig mitgenommen aus, insgesamt hat sie ihren langen Flug aber recht gut überstanden. Nun bekommt sie einen Ehrenplatz in meiner Sammlung 😀
Pauls Schwertfisch (29.000 km in 2 3/4 Jahren, TB54K1X)
Ein halbes Jahr verschwunden und plötzlich wieder aufgetaucht. Mein Sohn freut sich, seinen Schwertfisch zurückerhalten zu haben.
Vor ca. 3 Jahren hat mein Sohn Paul diesen Schwertfisch gemalt. Wir haben ihn zusammen laminiert und auf die Reise geschickt. Fast 29.000 km hat der Travelbug zurückgelegt und neben Deutschland die Niederlande, Kamerun, die Türkei, Griechenland, Dänemark, Tschechien, Österreich und San Marino besucht.
Am 27. Mai 2017 hat Collector3 den Schwertfisch zum MEGA-Event “Maije im Saarland” mitgebracht und ihn mir dort übergeben.
Hi.
meine Geocoin “Mecklenburg-Vorpommern” ist tatsächlich von März 2009 bis März 2023 unterwegs gewesen (15 Jahre und 450.000,0 km Luftlinie). Sie hatte zunächst das Ziel, die ganze Welt zu bereisen. Irgendwann hab ich das Ziel geändert, dass sie wieder nach Hause kommen soll: hat etliche Jahre gedauert, weil viele Cacher scheinbar nicht mehr nachlesen, was sie da mitnehmen 🙂 Aber dann hat mir ein Mitcacher die Münze per Post zugeschickt: das war unfassbar nett! Vielen Dank nochmal an alle, die das Hobby ehrlich und voller Freude betreiben!