Sechs Tage auf Schatzsuche quer durch Weißrussland, Litauen, Lettland und Estland. Das Ziel St. Petersburg, die prächtige Zarenstadt in Russland. Dazu ein Zwischenstopp inkl. Cache in Polen und ein verlorener Reisepass, der einem Mitglied des Teams einen außerplanmäßigen Länderpunkt in Finnland einbrachte. Eine verrückte und spannende Tour, auf die wir Euch in den nächsten Wochen mit unseren Berichten mitnehmen möchten. Seid gespannt auf einen Berg voller Kreuze, eine kritische Begegnung mit dem weißrussischen Grenzschutz, die unerwartete Entdeckung eines verlassenen Gefängnisses, eine versteckte ehemalige Bunkeranlage mitten in den lettischen Wäldern, eine ungewollte Trennung und Wiedervereinigung des Teams, einen Elefanten im baltischen Meer und vieles mehr.
Unsere Tour- und Cacheplanung sieht wie folgt aus. Mit dem Flugzeug wollen wir -mit einem dreistündigen Zwischenstopp in Warschau- in die weißrussische Hauptstadt Minsk reisen. Der Nachtzug soll uns im Anschluss über die Grenze nach Litauen bringen. Dort wollen wir mit einem Mietwagen unsere Geocaching-Reise durch das Baltikum starten und im schließlich mit dem Bus nach St. Petersburg weiterfahren. Auf unserem Plan stehen u.a. die Altstädte von Vilnius, Riga, Tallin und St. Petersburg, die Wasserburg Trakai, der Berg der Kreuze in Siauliai, die Sumpflandschaft in Jurmala und viele weitere interessante Spots und ihre Dosen.
Weißrussland – Das Abenteuer beginnt schon bei der Planung
Was zum Teufel führt jemanden nach Weißrussland, wenn er dort nicht gerade beruflich zu tun hat? Das ist die häufigste Reaktion von Freunden und Bekannten, wenn man von seinen Reiseplänen erzählt. Neugierde, Spaß an außergewöhnlichen Orten, Abenteuer und natürlich Geocaching. Der vergleichsweise seltene Länderpunkt Weißrussland reizt dabei besonders.
Gemessen an der Flugzeit, ist Weißrussland, die letzte Diktatur Europas wie es weitläufig heißt, nicht weit weg von Deutschland. Das Land selbst hat im post-sowjetischen Zeitalter jedoch den Anschluss an die Moderne verpasst und so wirkt es, als wäre man in einer anderen Zeit angekommen. Präsident Alexander Lukaschenko herrscht seit über 20 Jahren über das Land, das als das verschlossenste Europas gilt.
Bereits die Planungen zur Einreise gestalteten sich umständlich. Um ein Visum zu erhalten, mussten wir unsere Reisepässe per Post an die weißrussische Botschaft nach Berlin schicken. Was wir zurückbekamen war ernüchternd. Ein Visum, ein abgelehntes Visum und der dritte Reisepass kam gar nicht erst an – er ist bis heute verschollen. Im Falle des abgelehnten Visums führte eine Nachschärfung des Reisezwecks zum Erfolg.
Der verlorengegangene Reisepass tauchte jedoch nicht wieder auf. Zeit zur Beantragung eines neuen Visums blieb nicht mehr. Zu unserem Glück gibt es seit Juli diesen Jahres einen Erlass des weißrussichen Präsidenten, der den Bürgern der Europäischen Union einen bis zu 60 tägigen visumfreien Aufenthalt in der Republik Belarus, wie der Staat offiziell heißt, gestattet. Bedingung: Die Ein- und Ausreise muss über den internationalen Flughafen in Minsk erfolgen. AlexMainz nutzte diese Option mit einem vorläufigen Reisepass. Für uns bedeutete dies eine kurzfristige Änderung der Planungen. Während zwei Teammitglieder aus Minsk mit dem Nachtzug planmäßig nach Vilnius weiterfahren sollten, würde AlexMainz mit dem Flugzeug über Kiew nach Riga fliegen und mit dem Bus nach Siauliai in Litauen weiterfahren. Dort – so der Plan – würden wir dann wieder zusammenkommen. Doch soweit war es noch nicht…
Atmosphärisch schwierig: Begegnungen an der Grenze
Plötzlich macht es einen lauten Schlag. Alles ist dunkel. Pechschwarz. Ich kann nichts sehen und brauche einige Sekunden, um mich zu orientieren. Ich schlage meine Augenlider auf. Das grelle Licht geht an. Ich bin kurz geblendet. Ein Mann schreit mich an. Ich verstehe kein Wort. Es ist weißrussisch. Meine Augen haben sich langsam an das Licht gewöhnt, erst jetzt kann ich erkennen woher die Stimme kommt. In der Tür des Schlafabteils hat sich ein stämmiger Mann Anfang vierzig positioniert. Er trägt eine Uniform und wirkt bedrohlich. Die große grüne Schirmmütze, auf der das Hoheitszeichen der Republik Belarus prangt und die olivfarbene Uniform erinnern an längst vergangene Zeiten des kalten Krieges und lassen erahnen wer vor einem steht. Hier, im Nachtzug von Minsk nach Vilnius. Es ist der weißrussische Grenzschutz. Ich blicke nach links. Im anderen Hochbett liegt Allzweckkleber. Er wirkt genauso überrascht wie ich. Noch bevor wir etwas sagen können, werden wir von den lauten auffordernden Rufen des Grenzpolizisten unterbrochen. Wir verstehen kein Wort. Wütend verlässt der Mann das Abteil. Wir sind verwirrt. Doch lange nachdenken können wir nicht. Einige Augenblicke später kommt er zurück. PASSPORT! PASSPORT!
Wir kramen in unseren Rucksäcken die Reisepässe heraus und übergeben sie ihm. Der Grenzpolizist blättert wild hin und her. Prüft jede Seite einzeln. Hält die Pässe gegen das Licht und zuckt schließlich eine spezielle Lupe aus seiner Tasche. Damit untersucht er erneut jede Seite. Dabei ist er so akribisch, dass man jedem deutschen Beamten einen gewissen Hang zur Sorglosigkeit und Lässigkeit bescheinigen könnte. Während der Passkontrolle redet er auf weißrussisch wild auf uns ein. Wir verstehen nichts. Dann entdeckt er unsere Russland-Visa und ruft fragend Russia, Russia? Wir probieren ihm zu erklären, dass wir nach Litauen möchten und nicht bis zur russischen Exklave Kaliningrad weiterreisen und hoffen dass er uns versteht. Weitere Minuten vergehen in denen er immer und immer wieder unsere Pässe prüft. Dann verschwindet er, macht aber klar, dass die Tür auf und das Licht an bleiben sollen.
Was war das denn gerade, fragen wir uns. Wir liegen beide noch in unseren Betten. Draußen durch die Fenster erkennt man nichts. Es ist Nacht und stockdunkel. Endlich haben wir Zeit auf die Uhr zu schauen. Es ist kurz nach fünf Uhr. Dann beginnt der nächste Akt. Eine junge Dame in einer blauen Uniform steht in unserem Schlafabteil. Erneut dieser auffordernde Ton und wieder in weißrussisch. Erneut geben wir zu verstehen, dass wir die Sprache nicht sprechen. Baggage, Baggage ruft sie uns zu. Wir öffnen unsere Taschen. Sie prüft alles genau. Dann verlässt sie wortlos unser Abteil.
Wir ziehen die Tür zu und lassen die Ereignisse sacken als diese plötzlich wieder aufgerissen wird. Ein weiterer, etwas jüngerer Grenzbeamter steht vor uns. Um seinen Hals hat er an einem Gurt einen Laptop hängen. Da wir offensichtlich nicht befriedigend auf seine weißrussischen Aufforderungen reagieren, ruft auch er uns zu: PASSPORT, PASSPORT! Was schon wieder? Gerade erst wurden unsere Pässe eine Viertel Stunde lang geprüft. Nun geht die Prozedur von vorne los. Die Dokumente werden durch einen Schlitz im Laptop gezogen. Dann tippt der Polizist wild auf der Tastatur herum. Im Anschluss wiederholt er alle Prüfschritte, die bereits sein Kollege durchgeführt hat. Erst blättert er wild hin und her. Dann prüft er jede Seite einzeln, hält die Pässe gegen das Licht und zuckt schließlich ebenfalls die beleuchtete Lupe aus seiner Tasche. Damit untersucht auch er erneut jede Seite einzeln. Nach einigen Minuten hält er inne und ruft uns was auf weißrussisch zu. Wir verstehen ihn nicht. Er lässt die Zugbegleiterin, ebenfalls eine militärähnlichen Uniform tragend, herrufen. Sie hält uns die Passagierliste entgegen und deutet auf den Namen von AlexMainz. Wir verstehen, dass es wohl ein Problem gibt weil er seine Ausreise in diesem Zug gebucht hat aber nicht hier ist. Die Kommunikation klappt immer besser. Zumindest sprechen die beiden auf russisch bzw. weißrussisch mit uns wir antworten immer auf englisch. Keine Ahnung ob wir damit richtig liegen aber wir erläutern nochmal konkret die Situation. Warum wir hier sind und wo wir hinwollen. Das scheint zu reichen. Der Polizist gibt uns die Pässe zurück. Er und die Zugbegleiterin verschwinden.
An schlafen ist jetzt nicht mehr zu denken. Wir schließen die Tür und stehen aus unseren Betten auf. Dann wird die Tür erneut aufgerissen. Das große Finale bahnt sich an. Vor uns stehen die beiden uns bekannten Grenzpolizisten, die Zugbegleiterin und nun noch eine weitere junge Dame. Auch sie trägt die Uniform der weißrussischen Grenzpolizei. Zu viert beginnt die Prüforgie aufs Neue. Die gleichen Fragen, die gleichen Aufforderungen, die gleichen Prüfschritte der Reisepässe die wir schon zwei Mal durchlaufen haben. Wir stellen uns gedanklich schon darauf ein, hier mit dem Zug nicht ausreisen zu können. Drei Personen haben gebucht. Nur zwei sind erschienen. Diese haben auch noch unterschiedliche Reisepässe. Mit dem Flugzeug eingereist, mit dem Zug die Ausreise angetreten. Das alles ist wohl zu viel für die weißrussischen Sicherheitsbehörden, die eine latente Angst vor ausländischer Spionage zu haben scheinen. Doch dann geschieht das Unerwartete. Die Kontrolle wird abrupt beendet. Uns werden unsere Reisepässe zurückgegeben. Die vier Figuren verschwinden. Wir glauben nicht wirklich daran, dass es das nun war und warten auf die vierte Prüfprozedur. Dann merken wir, wie der Zug wieder anrollt. Erleichterung macht sich breit. Die Zugbegleiterin betritt unser Abteil und fragt, ob wir Tee oder Kaffee zum Frühstück haben möchten.
Weißrussland – Kein Land wie jedes andere
Es sind 12 Stunden seit unserer Einreise nach Weißrusslands vergangen. Gestern Nachmittag sind wir nach drei Stunden Flugzeit mit einem zweistündigen Zwischenstopp in Warschau, wo wir mit SAAF B-24 Liberator (GC4G0RD) den Länderpunkt Polen mitnehmen konnten, auf dem internationalen Flughafen in Minsk gelandet.
Bereits am Flughafen merken wir, dass wir hier nicht in einem touristischen Hotspot Europas gelandet sind. Wir sehen viele Beamte und Bedienstete aber wenig Passagiere.
Unser Taxifahrer, der uns in die Innenstadt befördert ist redselig – und gleichzeitig seltsam neugierig. Mit stark gebrochenen Englisch gestaltet er die Fahrt zu einer kleinen Sightseeing Tour und erläutert uns die Gebäude und Monumente, die links und rechts an uns vorbeihuschen. Gleichzeitig interessiert er sich aber auch sehr dafür, was wir hier in Weißrussland genau machen wollen. Wir bleiben eher “zugeknöpft”. An einer Stelle wird er ernst. Wir fahren an einem sandfarbenen großen Gebäudekomplex vorbei. „KGB – The security of the president“ hallt es vom Fahrersitz. In diesem Moment merken wir erst richtig, dass wir uns in einem autoritär geführten Staat sowjetischer Prägung befinden. Wir kommen am Hauptbahnhof in Minsk an. Hier soll unser Geocaching-Abenteuer Osteuropa nun beginnen. Unsere Route führt uns cachend durch die weißrussische Hauptstadt.
Erste Eindrücke von Minsk und der weißrussische Länderpunkt
Unser erstes Geocaching Ziel in Weißrussland ist der erst vor kurzem gepublishte Virtual Адам Мицкевич / Adam Mickiewicz (GC7B8RM), Wir wandeln auf der Praspekt Nezalezhnosti, der Prachtsstraße von Minsk. Die Gebäude sind fast ausschließlich im Laufe des 20. Jahrhunderts im Sozialistischen Klassizismus, oft auch als Stalinistischer Zuckerbäckerstil oder „Stalinbarock“ bezeichnet erbaut. Er zeichnet sich durch palastartige Bauten aus, die zahlreiche Verzierungen an den Fassaden, Säulen, Säulenhallen und Turmaufbauten enthalten. Passend dazu passieren wir eine überdimensionale Leninstatute die geradezu zum Fotografieren einlädt. Offensichtlich kommen wir der Statue dabei jedoch zu nahe, denn zwei bewaffnete Wachen vom benachbarten Parlament machen uns freundlich aber bestimmend klar, dass wir Abstand zum steinernen Abbild des großen Revolutionärs halten sollen. Wir befolgen die Anweisung und gehen weiter in Richtung unserer Zielkoordinaten für den angepeilten Virtual, der in einer kleinen Parkanlage etwas abseits der Hauptstraße liegt. Auch hierbei handelt es sich um eine Statue die dem, in Weißrussland geborenen, polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz gewidmet ist. Die Aufgabe zur Erfüllung der Logbedingungen ist denkbar einfach. Es reicht ein Bild von einem Selbst und dem Denkmal. Das ist schnell gemacht und bringt uns den begehrten Länderpunkt für Weißrussland ein.
Weißrussland wie es Ausländer sehen sollen
Unser nächster Cache Сквер Грицевца / Gritsevets square (GC7DPG2)führt uns zurück auf die Praspekt Nezalezhnosti. McDonalds, Kentucky Fried Chicken, Modelabels und einige wenige Souvenirshops reihen sich auf diesem Abschnitt der Prachtpromenande aneinander. Hier gleicht Minsk jeder anderen europäischen Großstadt. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass es genau dieser Teil der Stadt ist, den die wenigen ausländischen Besucher, zumeist Menschen die beruflich hier verweilen, sehen sollen. Bereits auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum konnten wir einen Eindruck davon gewinnen, dass es nicht überall in Minsk und schon gar nicht im Rest des Landes so prunkvoll vonstatten geht wie hier. In einer Seitenstraße erneut ein kleiner Park. Hier muss er liegen, Unser erster physischer Cache in Weißrussland. Nach etwas längerer Suche und kurz vor dem Aufgeben können wir sein Versteck dann doch noch ausfinding machen. Die Dose liegt versteckt in einem kleinen runden Gulli.
In geheimer Mission oder Liebesgrüße aus Minsk
Weiter geht’s zum Золотая пуля / 007 [E09] Golden Bullet (GC7C1TH).Wir stehen auf dem Oktyabrskaya Square, dem Oktoberplatz. Der Platz wurde, wie auch eine Reihe von Plätzen in anderen Städten der früheren Sowjetunion, nach der Oktoberrevolution von 1917 benannt. Links von uns liegt der Palast der Republik wo neben Shows und Konzerten auch politische Veranstaltungen stattfinden oder wie unser Taxiahrer gesagt hatte, die Big Band des Präsidenten regelmäßig ihr Stelldichein gibt. Unser GPS verortet den Cache jedoch woanders. Am Fuße des Platzes thront im klassizistischen Stil, der Kulturpalast der Nation. Ein wunderbares Gebäude gesäumt von einer Säulenreihe im korinthischen Stil. Die Dose lässt uns in die Fußstapfen von James Bond treten und uns nach einer Kopie eines Bauplans für einen geheimen Halbleiter suchen. Und tatsächlich fühlen wir uns auch ein wenig wie Agenten in einem schlechten Spionagekrimi, denn beim Suchen der Dose an einem Seitenteil des Gebäudes passieren regelmäßig und unverhofft bewaffnete Milizionäre den Ort. Immer wieder müssen wir innehalten. Einem weißrussischen Milizionär erklären was wir als Ausländer mit einem GPS-Gerät an einem der repräsentativsten Gebäude Weißrusslands machen? Nein das wollen wir nicht wirklich und so ist die Freude groß, als wir unentdeckt die Dose ausmachen und bergen können.
Als die Mudschaheddin für den Westen noch Freiheitskämpfer waren
Unser letzter Cache in Minsk ist der Earthcache Памятник воину интернационалисту (GC7VGGD) und führt uns über eine kleine Fußgängerbrücke auf die Insel der Tränen. Die kleine künstlich angelegte Insel mitten auf der Swislatsch und auch der Earthcache sind den gefallenen Soldaten aus Weißrussland im Afghanistan-Krieg von 1979 bis 1989 gewidmet. Das Herzstück der Insel ist eine kleine Kapelle, um die sich hohe steinerne Skulpturen in Gestalt trauernder Mütter, Schwestern und Witwen der gefallenen Söhne, Brüder und Ehemännern reihen. Das imposante Denkmal lässt uns innehalten. Es stellt eindrucksvoll dar, was Krieg wirklich bedeutet. Es liefert uns aber auch die ersten Antworten zur Lösung des Earthcaches. Einige Meter entfernt liegt ein Springbrunnen, der die jungenhafte Gestalt eines Tränen weinenden Engels darstellt. Dem modernen Volksglauben nach ist Nachwuchs einer jungen Braut garantiert, wenn sie seine Arme an ihrem Hochzeitstag berührt. Nicht verwunderlich, dass es mit der Zeit für Jungvermählte zur Tradition geworden ist, das Kriegsdenkmal an ihrem Hochzeitstag zu besuchen. Für den Earthcache hält der Engel allerdings keine Antworten parat. Ganz im Gegenteil zu den etwas abseits liegenden, etwa ein Dutzend Felsen auf denen die Namen mehrerer afghanischer Provinzen verzeichnet stehen. Hier erhalten wir die uns noch fehlenden Lösungen, um den Earthcache erfolgreich abschließen zu können.
Zum Abendessen in der Minsker Altstadt gibt es dann traditionelle Drakinis. Es handelt sich dabei um eine Art Kartoffelpuffer und ist das Nationalgericht Weißrusslands. Dann heißt es Abschied nehmen von AlexMainz, der aufgrund seines verlorengegangenen Reisepasses, die Ausreise über den Flughafen antreten wird. Morgen Abend wollen wir uns in der litauischen Kleinstadt Siaulia wiedersehen und gemeinsam den Berg der Kreuze besuchen.
Nachts auf dem Bahnhof Minsk
Unser Zug soll Minsk um 3:30 Uhr in der Nacht verlassen und uns zu unserem nächsten Ziel, Litauen bringen. Wir erreichen den Minsker Hauptbahnhof etwa eine Stunde früher. Er ist menschenleer. Wir erblicken lediglich eine ältere Frau, die einen Kiosk bestückt. Weißrussische Rubel für einen Kaffee haben wir leider nicht mehr. Euros und Dollars werden nicht akzeptiert. Wir gehen weiter und dann doch! Menschen! Sie sitzen in der Haupthalle von der aus einzelne Tore zu den Gleisen führen. Einige schlafen, andere tippen auf ihren Smartphones herum und wieder andere schauen desinteressiert und müde ins Leere. Hier verbringen wir unsere letzte Stunde in Weißrussland. Dann steigen wir in den Nachtzug nach Vilnius ein. Den Rest der Geschichte kennt ihr.
Das war sehr spannend für mich zu lesen. Ich war selbst vor zehn Jahren in Minsk und war dort natürlich auch cachen. Darüber möchte ich selbst auch in Kürze ein paar Zeilen schreiben.
Meine Reise war damals zum Glück entspannter. Eure Einreise war ja eine echte Tortur! Vieles kommt mir aber sehr bekannt vor: Die Reaktionen des Umfelds, die Präsenz an Militär und Polizei, die Vorsicht weil man niemandem erklären möchte, was man macht. Ich hatte zwar einen einheimischen Bekannten, aber auf Kontakt mit den Behörden konnte ich trotzdem verzichten 🙂
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